Klasse 6B der Freien Waldorfschule präsentiert „Die kleine Hexe“ auf der Bühne
Nach vierwöchiger Vorbereitungs- und Probezeit hat die Klasse 6B der Freien Waldorfschule am vergangenen Wochenende „Die kleine Hexe“ von Otfrid Preußler aufgeführt und wurde vom Publikum begeistert gefeiert.
Von der Rollenverteilung bis zur Aufführung
Nachdem die Rollen verteilt waren, starteten die Schülerinnen und Schüler mit einem besonderen Training: Gemeinsam mit Regisseur Götz Hofmann übten sie, klar und deutlich zu sprechen – damit ihre Stimmen auch im großen Saal der Schule gut zu verstehen sind. Die Lehrkräfte sind überzeugt: Diese Erfahrung wird den Jugendlichen nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Leben helfen, ihre Anliegen verständlich und selbstbewusst auszudrücken.
Theaterprojekt stärkt Teamgeist und Einfühlungsvermögen
Beim Einüben der Rollen kam es darauf an, dass alle Schülerinnen und Schüler gut miteinander zusammenspielten – nur so konnte das Theaterstück am Ende wie „aus einem Guss“ wirken. Dafür war viel Fleiß gefragt: Es musste viel Text auswendig gelernt und geübt werden, wie man nahtlos an die Sätze der Mitschüler anschließt. Täglich wurde das Gelernte gemeinsam mit Regisseur Götz Hofmann und Klassenlehrer Uwe Mos auf der Bühne einstudiert.
Dabei wuchs die Klasse immer mehr zu einer echten Gemeinschaft zusammen. Die Kinder merkten: Dieses Lernen war anders – nicht Vokabeln oder Matheformeln standen im Mittelpunkt, sondern eine Geschichte, die sie mit Stimme, Bewegung und Gefühl lebendig werden ließen. Ganz nebenbei lernten sie auch, sich in andere Menschen hineinzuversetzen – eine Fähigkeit, die im Leben oft wichtiger ist als man denkt.
Kostüme und Bühnenbilder bringen Theaterstück zum Leben
Während die Schülerinnen und Schüler fleißig ihre Rollen probten, machten sich einige Eltern gemeinsam mit der Handarbeitslehrerin Agnieszka Hofmann an die Arbeit: Sie suchten passende Kostüme aus dem Fundus der Schule aus. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie zum ersten Mal in ihren Rollen auf der Bühne standen – als Hexen, Schützen oder sogar als Schneemann.
Die Verwandlung durch die Kostüme half spürbar: Plötzlich fiel es den Kindern viel leichter, in ihre Figuren hineinzuschlüpfen und das Theaterstück mit Leben zu füllen. Gleichzeitig entstanden in gemeinsamer Arbeit von Eltern, Lehrern und Schülern zwei große Bühnenbilder: eines zeigte das Hexenhaus, das andere das Dorf der Menschen. Damit wurde die Welt des Stücks für alle sichtbar – und für die jungen Schauspieler noch greifbarer.
An zwei Samstagen hatten sich Eltern, Schüler und Lehrer getroffen, um Requisiten für das Stück zusammenzusuchen und die Bühnenbilder gemeinsam zu malen.
Mit Hilfe des Musiklehrers Andreas Weitz wurde schließlich aus der Klasse eine Band gebildet, die den Ohrwurm, der von der Schallplatte des Stückes bekannt ist, in zwei Versionen einstudierte. Die Band war eine große Bereicherung für die Aufführung
Erfolgreiche Aufführungen am Wochenende
Am vergangenen Wochenende brachte die Klasse 6B ihr Theaterstück gleich zweimal vor großem Publikum auf die Bühne – einmal vor rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauern, darunter vier Klassen der Stadtschule, und ein weiteres Mal für Verwandte und Freunde. Nach einhelliger Meinung ist die Klasse dabei über sich hinausgewachsen. Die intensive Probenzeit und die Auftritte vor so vielen Menschen werden den Schülerinnen und Schülern sicher noch lange in Erinnerung bleiben.